Wird ein Land, das jahrelang unter Dürreperioden leidet von plötzlichem Starkregen heimgesucht, könnte man an einen Segen glauben. Doch der Schein trügt.
Der Norden Somalias gehört zu den trockensten Regionen der Welt. Seit Jahren arbeiten lokale und internationale Hilfsorganisationen daran, Wasserspeicher und Infrastruktur zu erstellen, um die Wasserversorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. Die Dürre ist derart fortgeschritten, dass der staubtrockene Boden nur geringe Wassermengen aufnehmen kann, heftige Regenfälle hingegen führen sofort zu einer Überflutung.
1 Sturm, 1,4 Millionen Opfer!
Am 19. Mai 2018 zog ein aussergewöhnlich starker Wirbelsturm über die Region Lughaya in Somaliland und hinterliess eine Schneise der Zerstörung. Zyklon Sagar ging als stärkster Sturm über Somalia in die Geschichte ein und kostete unzählige Menschenleben, Vieh wurde getötet und die Überlebenden verloren innert weniger Stunden ihre gesamte Existenzgrundlage. Rund 1,4 Millionen Menschen wurden zu Katastrophenopfern, 700 Farmen wurden zerstört und 68 Menschen fielen den Sturmfluten zum Opfer. Unterkünfte und Wasserinfrastruktur im Wert von Tausenden von US-Dollars wurden unwiederbringlich zerstört.
Wider aller Umstände
Mithilfe der rotarischen Organisation World Water Works Ltd. veranlasst der Rotary Club die Distribution von Water Survival Boxen in das Krisengebiet. Die Boxen gelangen in die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba und sollen von dort weiter nach Somaliland transportiert werden. Doch die angespannte Sicherheitslage in der Region führte zu mehrmonatigen Verzögerungen, nur mithilfe einer schwerbewaffneten Eskorte gelingt es den lokalen Hilfsorganisationen, die Boxen nach Hargeisa, ins Zentrum von Somaliland zu liefern. Ab hier verläuft die Verteilung ohne Schwierigkeiten. Während die humanitäre Hilfe mit dem Wiederaufbau der Wasserversorgung beschäftigt ist, erhalten Betroffene dank dem im Paket enthaltenen Wasserfilter wertvolle Ersthilfe. Sie können nun ihr Trinkwasser selbstständig aufbereiten und minimieren für sich und ihre Familie damit das Risiko, an akutem Durchfall zu erkranken.
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